Die hallstattzeitliche Eisenverhüttung und die frühe keltische Siedlung auf dem Falkenberg

Eine Ausgrabung im Oktober 2014 erbrachte, dass der Falkenberg sogar bis in frühkeltische Zeit (ca. 400 v. Chr.) besiedelt war. Aus dieser Zeit sind aus der gesamten Steiermark nur wenige Funde und Siedlungshinweise bekannt. Vom Falkenberg liegen jedoch Funde vor, die darauf hindeuten, dass diese Siedlung weiterhin als eine Art „Fürstensitz“ zu gelten hat. Diese Funde lassen engste Verbindungen in den salzburgischen und oberösterreichischen Raum erkennen, was als Hinweis dafür aufgefasst werden kann, dass die „Salzstraße“ und der Salzhandel aus Hallstatt in den Süden auf diesem Wege weiter aufrecht erhalten blieb.

Die günstigen Bodenbedingungen im Grabungsbereich trugen zur Erhaltung von zahlreichen Tierknochen bei, die wichtige Hinweise auf die Ernährung, die Tierhaltung und die Jagd geben können.

Durch die Ausgrabungen ist es schließlich auch erstmals gelungen eine hallstattzeitliche Eisenverhüttung auf dem Falkenberg nachzuweisen, die zumindest ab dem 7. Jahrhundert  v. Chr. belegbar ist und damit derzeit die älteste nachweisbare Eisenherstellung in Österreich darstellt. Es wurden Teile von Ofenwandungen, Tondüsen und Eisenschlacken gefunden.

Damit ist der konkrete Beweis erbracht, dass der Eisenabbau, die Eisenverhüttung und wohl auch der Handel mit Eisen eine wichtige Quelle für die Macht und den Reichtum der auf dem Falkenberg ansässigen Bevölkerung und deren Herrscher gebildet haben.

Die im Jahr 2014 im Bereich der vermuteten hallstattzeitlichen Eisenverhüttung auf dem Falkenberg begonnenen Ausgrabungen wurden 2015 fortgesetzt und zum Teil abgeschlossen. Das Ziel war die Fertigstellung der Untersuchungen der beiden Grabungsschnitte, darüber hinaus wurde ein dritter Schnitt auf einer höher gelegenen Siedlungsterrasse im Bereich oberflächlicher Holzkohleansammlungen angelegt. Diese beiden Schnitte erbrachten bereits im Jahr 2014 den Nachweis einer intensiven, mehrphasigen eisenzeitlichen Besiedlung, wobei in diesem Grabungsjahr naturgemäß die „jüngeren“, höherliegenden Siedlungsbefunde erfasst wurden. Die in beiden Schnitten festgestellte feinteilige Abfolge von Planierschichten und Gebäuderesten setzte sich auch in den im Jahr 2015 ergrabenen tieferliegenden Bereichen fort. So konnten alleine in Schnitt 1 alleine im Jahr 2015 insgesamt 7 Besiedlungshorizonte differenziert werden, in Schnitt 2 waren sogar 14 Horizonte klar trennbar, deren zeitlicher Rahmen von Frühhallstatt bis Frühlatène (8. – 5. Jahrhundert v. Chr.) reicht. Die feinteilige Stratigraphie dieser beiden Schnitte stellt innerhalb der südostalpinen Eisenzeitforschung eine einzigartige Sequenz dar, die darüber hinaus ein bemerkenswert reiches Fundspektrum erbrachte. Neben einer Reihe von Bronzefunden (Armreifen, Ringe, Bronzegefäßreste etc.), hallstattzeitlichen und frühlatènezeitlichen Keramikfunden, sind vor allem die zahlreichen Tierknochenfunde zu erwähnen, die in dieser guten Erhaltung bislang an keiner anderen Stelle des Falkenberges auftraten.

Rund 50 Meter entfernt von Schnitt 1 und 2 sowie zumindest drei Siedlungsterrassen „höher“ konnte im steilen Hangbereich bereits oberflächlich reichlich Holzkohle beobachtet werden, die einen Hinweis auf eine potentielle Lokalisierung der gesuchten Eisenverhüttungsanlagen zu geben vermochte. Zur Abklärung dieser Befundsituation wurde hier Schnitt 3 angelegt, in dem eine tiefrot verziegelte Brandfläche mit massiver rundlich-ovaler Steineinfassung angeschnitten wurde, die als Reste eines Ofens interpretiert werden können. Eine Ansprache dieses Ofens als Eisenverhüttungsofen kann zum momentanen Zeitpunkt (vor einer eingehenden Untersuchung der Schlacken) nicht mit allerletzter Sicherheit erfolgen. Allerdings deuten sowohl die Größe, die Konstruktionsweise, der erhebliche Hitzeverziegelungsgrad als auch die zu postulierende Beschickung des Ofens von der Hangseite aus durchaus auf die Möglichkeit hin, dass es sich hierbei um den Rest eines gründlich ausgeräumten hallstattzeitlichen Eisenverhüttungsofens gehandelt haben könnte. Es ist geplant den umliegenden, jedoch teilweise eher dicht bewaldeten Bereich in den nächsten Jahren gezielt mit Bodenmagnetik auf weitere Öfen hin zu untersuchen.