Rund um die sowohl in der Hallstattzeit als auch in der darauffolgenden Latènezeit bedeutende ausgedehnte Siedlung auf dem Falkenberg bei Strettweg sind mittlerweile zahlreiche Gräbergruppen belegt. Diese konnten einerseits aufgrund von geophysikalischen Messungen (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, ZAMG Archeo Prospections®) und andererseits anhand von Luftbildern (GIS Steiermark, A7 Landes- und Gemeindeentwicklung, Referat Statistik und Geoinformation) festgestellt werden. Die Ausgrabungen der Jahre 2014 und 2015 im Bereich der vermuteten Eisenverhüttung auf dem Falkenberg erbrachten neben hallstattzeitlichen Siedlungsobjekten (8. – 6. Jh. v. Chr.) massive Siedlungsschichten der frühen Latènezeit (5. Jh. v. Chr.), die die Frage nach den zugehörigen Grabstätten aufwarfen. Eine Auswertung der Orthofotos der näheren Umgebung zeigten neben einigen runden Bewuchsmerkmalen (Resten von Hügelgräbern) auch nahezu quadratische Strukturen, die eventuell als in die jüngere Eisenzeit zu datierende Grabanlagen zu interpretieren waren.

Um diese These zu überprüfen, wurde im Mai 2016 an dieser Stelle eine durch die äußerst interessierten Grundbesitzer, das Bundesdenkmalamt und private Sponsoren unterstützte Ausgrabung durchgeführt. Das anhand des Luftbildes festgestellte Bodendenkmal entpuppte sich, wie schon zuvor angenommen, als quadratischer, bis zu einem halben Meter tiefer Umfassungsgraben eines heute vollständig eingeebneten frühkeltischen Hügelgrabes (5. Jh. v. Chr.), der eine Fläche von fast 100 m² einschloss. Allerdings war durch die Ackertätigkeit der Großteil der heute nur etwa 25 Zentimeter unter der Oberfläche befindlichen Befunde zerstört worden, sodass nur die letzten Reste der einstigen Bestattungen festgestellt werden konnten.

Die frühlatènezeitliche Grabanlage war offenbar im unmittelbaren Nahbereich eines großen hallstattzeitlichen Hügelgrabes errichtet worden bzw. überlagerte diesen. Denn hier konnten die ebenfalls massiv durch die Ackertätigkeit gestörten letzten Steinlagen einer Grabkammereinfassung und eines Dromos (Zugangskorridors) dokumentiert werden. Qualitätsvolle Keramikscherben belegen die Datierung dieses heute beinahe vollkommen abgekommenen Tumulus (Hügelgrab) in das 7. Jahrhundert v. Chr.

Ein weiteres, ebenfalls nur mehr in letzten Resten vorhandenes hallstattzeitliches Hügelgrab konnte nahe der Straßenböschung des Pölsweges angeschnitten und untersucht werden. Dieses Grab war von einem kreisrunden Graben mit einem Durchmesser von rund 13 Metern umfasst.

Von einer römerzeitlichen Besiedlung des Areals im 1. Jahrhundert n. Chr. kündet neben einigen Keramikfragmenten der Fehlguss einer Bronzefibel. Dieser lässt vermutlich auf eine ehemals in diesem Bereich befindliche Bronze verarbeitende Werkstätte schließen.

Gleich wie bei den Ausgrabungen der Jahre 2012 und 2013 im Bereich der Strettweger Fürstengräber konnte bemerkenswerterweise auch hier eine unter den eisenzeitlichen Befunden liegende spätbronzezeitliche Besiedlung (14./13. Jahrhundert v. Chr.) anhand von Gruben, Pfostengruben und Keramikfragmenten nachgewiesen werden.